Staatl. Wittelsbacher-Gymnasium / Ausbildungsrichtung: SG; HG

Meine Erfahrungen mit dem Wittelsbacher Gymnasium liegen schon einige Jahre zurück. Ob und was sich seitdem verbessert hat, kann ich nicht beurteilen. Ich schließe mich einem anderen Rezensenten darin an, dass meine Jahre an diesem Ort die schlimmsten meines Lebens waren.Es ging los in der 5. Klasse, als uns vom Klassenlehrer gesagt wurde, wir sollten unseren Traumberuf nennen. Meiner war Gärtner. Der Lehrer sagte mir dann mit einem schmierigen Grinsen im Gesicht, dann sei ich ja “fehl am Platze“ in dieser Schule. Das war für mich deshalb besonders schlimm, da mein Vater mich entgegen meinem Wunsch dazu gezwungen hatte, an diese Schule zu gehen. Und was hätte ich als 12-jähriges Kind schon dagegen ausrichten können?Der Klassenlehrer fuhr fort, mich gebührend vor den versammelten Mitschülern zu verhöhnen, was so beschämend für mich war! Mein Berufstraum war danach zerstört. Ein anderer Schüler hatte als Traumberuf Fußballer genannt. Das war eigenartiger Weise in Ordnung, und mit einer gymnasiastischen Ausbildung vereinbar in den Augen des „Pädagogen“. Leider fiel mir dieser Widerspruch erst Jahre später auf. Ich war vor Scham auch wie benommen.Überhaupt waren Angst, autoritäre Machtspiele und Willkür ständige Begleiter durch meine sechs Jahre an dieser Schule - während gleichzeitig immer wieder betont wurde, was für ein herausragendes Gymnasium das Wittelsbacher doch sei, und was für einen guten Ruf es doch genieße.Fun fact: Einer der ehemaligen Rektoren des Wittelsbacher Gymnasiums war der Vater Heinrich Himmlers. Ja - DES Heinrich Himmlers. Das Buch „Vater eines Mörders“ thematisiert das Verhalten dieses Rektors im Unterricht. Als das Buch seinerzeit verfilmt werden sollte, verwehrte das Wittelsbacher Gymnasium den Filmemachern, am Originalschauplatz zu drehen. Vergangenheitsbewältigung sieht anders aus.Zu meiner Zeit war das Wittelsbacher Gymnasium eine Art Ausbildungsschwerpunkt für angehende Lehrer. Regelmäßig reagierte sich dann die Klasse an den Referendaren für das ab, was ihnen die Alt-Lehrer zuvor angetan hatten. Mindestens zwei Referendare/ Referendarinnen verliessen heulend unser Klassenzimmer. Ich fand das ungerecht.Trotzdem wunderte ich mich darüber, warum die verschiedensten Referendare etwas gegen mich zu haben schienen. Ich konnte das einfach nicht nachvollziehen. Bis eines Tages ein netter Referendar verriet, was im Verborgenen ablief: Bevor die Referendare uns unterrichteten, wurde ihnen im Direktorat ein Klassenfoto von uns gezeigt, mit der Aussage:„Wenn sie mit der Klasse ein Problem haben, dann geben sie dem, dem und dem einen Verweis, dann ist Ruhe.“ Ich war einer der Drei, auf die gezeigt worden war.Mir erscheint es so, als sei mit Kindern achtsam umzugehen etwas, das angehenden Lehrern gezielt vermittelt werden sollte - denn nicht jeder ist in der Hinsicht ein Naturtalent. Doch nicht nur wurden die Referendare zu meiner Zeit darin allem Anschein nach in keinster Weise geschult, sondern man vermittelte ihnen das genaue Gegenteil.

Wenn du dich als Schüler gut benimmst kommst du gut klar

Ich war auf dieser Schule und habe es gehasst. Reich trifft reich, keine Chancen für Kinder aus normalem Elternhaus. Die schlimmsten 9 Jahre meines Lebens.

Teilweise sehr nette Lehrer, Schüler sind auch ganz ok, bloß modern sind die Klassenzimmer leider gar nicht