Sanitätshaus & Schuhhaus Schmidt

Ich war begeisterter Fan der von der Schuhmanufaktur Schmidt hergestellten Slipper und trage diese praktisch ausschließlich seit Jahrzehnten. Vor geraumer Zeit wurde allerdings deren Fersenbereich erhöht und seitdem bin ich mit den neuen Modellen sehr unglücklich weil ich trotz Einlaufversuchen und der Verwendung unterschiedlich hoher Fußbetten leider keine längeren Strecken mehr damit gehen kann ohne dass die Schuhe unangenehm an meinen Fersen reiben. Trotz eines relativ langen Anfahrtswegs habe ich die Schuhe stets vor Ort in Roßtal beim Schmidt-Werksverkauf gekauft und war bis dato auch immer mit dem Service und der Beratung dort zufrieden. Da meine alten Modelle mit dem niedrigeren Fersenbereich nun endgültig aufgetragen sind und mir jetzt nichts anderes übrig bleibt, als auf meine drei neuen ungeliebten Paare mit dem höheren Fersenbereich umzusteigen, war ich nun letzte Woche bei der Schuhmanufaktur Schmidt und hoffte auf Hilfe. Da ich sicher länger als ein Jahr nicht dort war, war ich zunächst überrascht, dass man dort inzwischen offenbar das Kerngeschäft zu Gunsten des Verkaufs von Modeschmuck und Textilien aufgegeben hat: das Angebot an Schuhen im Laden, dem nun anscheinend auch ein kleines Bistro angeschlossen ist (?!?), war gelinde gesagt sehr überschaubar. Noch mehr traf mich aber die Reaktion der Mitarbeiterin (Chefin?) auf die Präsentation meiner drei Paar neuer und ja auch nicht gerade günstig erworbener Schmidt-Schuhe und auf meine freundliche Frage, ob und wie man mir bezüglich meines Problems um den subjektiv für mich zu hohen Fersenbereichs helfen könne. Als erstes kam schnippisch und gar nicht auf meine Anfrage bezogen, dass man diese Schuhe bald ohnehin gar nicht mehr produziere. Und dann lapidar, dass ich ja selbst versuchen könne, die Fersen durch Klopfen oder Behandeln mit Wasser aufzuweichen und dadurch geschmeidiger zu machen. Zumindest hätte ich erwartet, dass man mir anbietet, dies (natürlich gegen Entgelt) statt meiner zu erledigen, wenn schon der Hersteller der Schuhe, ja schließlich ein Schuhmacher-Fachbetrieb, keine anderen, professionelleren Möglichkeiten sieht. Damit war die Audienz dann auch schon beendet und ich zog recht perplex über den unfreundlichen und keineswegs Service-orientierten Umgang mit einem offensichtlich guten Kunden von dannen. Ein anderes Orthopädiegeschäft, an das ich mich bezüglich meiner Schmidt-Schuhe inzwischen gewandt habe, wird mir nun helfen - und die Schuhmanufaktur Schmidt, bei der laut ihrer Website „die Gesundheit und das Wohlbefinden meiner Füße höchste Priorität haben“, sieht mich definitiv nie wieder. Schade, denn für mich waren zumindest die ursprünglichen Schmidt-Slipper-Modelle mit dem etwas niedrigeren Fersenbereich die besten Schuhe, die ich je hatte!

Gut sortiertes Ladengeschäft mit wunderbarem Café. Es lohnt sich immer hier einzukehren!