Remigiuskirche

Sehr schöne, kleine Kirche,aus dem Achten Jahrhundert! Leider nicht immer geöffnet!

Sie gilt als die älteste Kirche Nagolds, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Die Remigiuskirche ist wesentlich älter als die Stadt, denn als die erste Kirche auf den Fundamenten eines römischen Gutshofes errichtet wurde, war die Gegend zwar besiedelt, aber von einer Stadt war noch nichts zu sehen. Remigius war im 5./6.Jh. Bischof von Reims, er christianisierte die Franken, deshalb wurden viele frühe Kirchen ihm geweiht. Es gab kein Jahrhundert, in dem an der Remigiuskirche nicht an- und umgebaut wurde, bis sie schließlich zu Beginn des 17 Jhs. ihre jetzige äußere Gestalt erreicht hatte. Auch als Nagold Stadtrecht erhalten hatte, blieb Remigius noch Jahrzehnte lang Pfarrkirche, denn für eine aufstrebende Stadt, deren Hauptzweck ein „Markt“ war, gab es andere Prioritäten als einen Kirchenbau. Den mussten die Bürger stemmen, falls sich nicht ein reicher Stifter fand. Erst im 14. Jh. wurde die Liebfrauenkirche errichtet, von der heute nur noch der „Alte Turm“ übrig geblieben ist. Sie wurde 1401 als neue Pfarrkirche geweiht und die Remigiuskirche ist seitdem Friedhofskapelle. Zu Beginn des 19. Jhs. hatte ihre Bausubstanz so gelitten, dass sie nur knapp dem Abriss entging. Seither wurde saniert, zuletzt 1960-65. Den Schlüssel zur Kirche muss man sich im nahen Gemeindehaus holen. Man betritt ein schmuckloses Langhaus mit einer kleinen Taufkapelle an der Seite. In protestantischen Kirchen kommt es nur aufs Wort an, deshalb hatten die Bilderstürmer der Reformationszeit sogar die Fresken übertüncht. Die erhaltenen wurden bei den Renovierungen wieder freigelegt und restauriert. Die Grabmale an der Chorwand, manchmal leider zugestellt, stammen aus der alten Stadtkirche.

Sehr alte Kirche. Unter ihr noch gewölbe und Fundamente aus der Römerzeit.